Nun melde ich melde ich mich doch nochmal mit einem Blogeintrag über unser Musik Camp Anfang August: Nach dem ganzen Trubel mit unserem Cebra Crossing Konzert, kamen wir und unsere Schüler ein wenig zu Ruhe. Die Examszeit war angesagt, daher waren nun viele mit Lernen beschäftigt.
Ab August war die Ruhe dann vorbei: Die Planung für unser Camp im Kinderparadise stand an. Alle Instrumentalisten aus Nungua und Nima sollten für 5 Tage nach Prampram kommen, um dort mit den Kinderparadise Musikern zusammen zu üben und natürlich auch, um noch näher zusammen zu wachsen. Aus Nima konnten leider nur die Kinder der Bethany Schule (weiterführende Schule nach der AMIS) kommen, da wir zwischendurch mal kurz eine kleine Meinungsverschiedenheit mit dem Schulleiter der AMIS Schule hatten. Zusammen mit dem Geigenlehrer Matthew und dem Gitarrenlehrer Joshua von geniusHive haben Rebecca und ich in den 5 Tagen an unserem Dschungelbuch Programm gearbeitet, welches im November nochmals aufgeführt werden soll. Nicht nur gemeinsames Spielen, sondern auch Workshops für Theorie standen an der Tagesordnung. Der Abschluss sollte dann eine CD Aufnahme werden. Ein ehemaliger Kinderparadiseler hat ein kleines Tonstudio, sodass wir dieses Experiment durchführen konnten, ohne groß Geld dafür auszugeben. Soweit der Plan, aber in Ghana habe ich es nicht ein einziges Mal erlebt, dass ein Plan reibungslos aufgegangen ist.
Es ging am Freitag dem 5. August los. Mit einer Verspätung von zwei Stunden kamen wir mit den Nima und Nungua Kindern in Prampram an. Danach hieß es erstmal Kleider wechseln. Da es in den meisten Highschools nur so von Bettwanzen wimmelt, wollten wir nicht riskieren, dass jemand die Tierchen in die Kinderparadise Häuser bringt. Dementsprechend hat jeder ein paar neue Klamotten bekommen (die Kleiderauswahl war teilweise echt ein Drama). Nachdem wir das Ganze hinter uns gebracht haben, war es schon wieder so spät, dass wir alle nur noch ins Bett gefallen sind.
Am Samstag ging es dann richtig los. Wir trafen uns in den Instrumentengruppen, um an Klang und Technik der Stücke zu arbeiten. Das Ganze wurde dann in den Orchesterproben zusammengesetzt. Sonntagnachmittag gab es für jeden einen Theoriekurs in dem Notenlesen, Rhythmus und Gehörübungen durchgeführt wurden. Dienstag waren wir dann bereit für die geplante Audio Aufnahme. Doch natürlich war der Raum noch nicht abgedichtet und Kabel haben auch noch gefehlt. Dementsprechend haben wir dann fast einen ganzen Tag warten müssen, bis es losgehen konnte. Durch die abgedichteten Fenster und Türen wurde es unglaublich schnell unglaublich warm, wodurch wir unsere Schüler ein wenig vor ihre Grenzen stellten. Die Aufnahme war eine sehr gute Übung für uns, was Geduld und Disziplin angeht. Geduld deswegen, weil wir die Stücke wieder und wieder spielen mussten, bis wir einen sehr guten Durchgang gefunden haben. Die Disziplin war erforderlich, da nach und vor dem Stück absolute Ruhe herrschen musste. Dass das bei Konzerten auch so sein sollte, wird von manchen Schülern auch gerne mal vergessen. Das Thema Orchesteraufnahme war für unseren Tonmeister Neuland, da er normalerweise eher mit moderne Musik beschäftigt. Obwohl die Aufnahmen dementsprechend etwas experimentell geworden sind, war es dennoch eine super Übung zur Festigung der Stücke.
Am Mittwoch war es dann soweit. Gegen Mittag verließ der Kinderparadise- Bus mit Nungua und Bethany Schülern das Gelände und machten sich auf den Weg Richtung Accra. Unsere Schüler sind innerhalb der wenigen Tagen total zusammengewachsen und auch der Klang unseres Orchesters hat sich deutlich verbessert. Auch, wenn noch viel in der Hinsicht auf unser Konzert im November zu machen ist, sind wir der Sache ein großes Stück näher gekommen.
Liebe Grüße
Sofie